Rassismus
@Foto:alvivi

World-Café Rassismus in der digitalen Welt

Welchen Herausforderungen begegnet man, wenn man sich mit Rassismus in der digitalen Welt beschäftigt und welche (digitalen oder gerade analogen) kreativen Lösungen gibt es? Was fehlt? Wer könnte das tun?

Am Thementisch Rassismus wurden die Erscheinungsformen von rechten und rechtsextremen Portalen fokussiert. Von ihrem ästhetischen Erscheinungsbild und den zunächst verallgemeinerten Inhalten (Umwelt, Kultur, Sprache und Gesundheit) vermutet man häufig auf den ersten Blick keinen rassistischen Hintergrund. Zum Teil sind sie professionell gemacht und bedienen sich moderner Ausdrucksformen und intellektueller Gestaltungssymbolik, wie sie auch in „harmlosen“ Seiten zur Gesellschaftskritik Verwendung finden. Sie sprechen gesellschaftliche Problemlagen an und bieten hierfür einfache Lösungen. Die Lösungsansätze der rechtsaffinen Portale basieren dann auf fremdenfeindlichen, rassistischen und diskriminierenden Aussagen. Nachrichten über Flüchtlinge werden immer wieder manipuliert und führen zu falschen Schlussfolgerungen. Manche Portale formieren mit subtilen Äußerungen, spielen mit Angst vor dem Fremden und schüren Sozialneid. In den sozialen Netzwerken, aber auch im Alltag, begegnet man immer wieder rassistischen, diskriminierenden Äußerungen von befreundeten Personen, Kollegen oder gar Vorgesetzten. Es stellte sich die Frage: Wie erlange ich Handlungskompetenz?

Es wurde empfohlen, mit einem guten Quantum Humor auf persönliche Attacken zu reagieren, weil Humor zu einer positiven Irritation führen kann. Es sollte aber auch im Einzelfall berücksichtigt werden, ob diese Reaktion sinnvoll ist, ob Ignoranz oder deutliche Klarstellung angebracht ist. Beispielhaft könnten gegenläufige Algorithmen installiert werden, um das Angebot zu verstören – auf die Probleme und den hohen Aufwand bei einer möglichen praktischen Anwendung wurde hingewiesen. Von jungen Menschen soll Wissen „abgeholt“, evaluiert und in zeitgemäße Konzepte verarbeitet werden. Zur praxisnahen Nutzung soll über vorhandene Informationsportale besser informiert werden (z.B. klick save). Methodenkompetenz soll bereits in KITAS vermittelt werden. Des Weiteren sollen an Schulen Konzepte mit systemischem Ansatz angeboten werden - z.B. für Eltern Beratung, da viele Eltern mit der Thematik überfordert sind. Für Multiplikatoren sollen aufbauende Kommunikationstrainings angeboten werden, auf der Grundlage des Argumentationstrainings (KrimiRat), sowie auch verpflichtend Medienkompetenztraining für Lehrkräfte.

 
Verena von Hornhardt, Rat für Kriminalitätsverhütung, Koordination Suchtprävention
Roman Sturm Medienzentrum Ludwigshafen

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